JAZ und CoP

JAZ und CoP

Wärmepumpe: Jahresarbeitszahl und CoP einfach erklärt

Die Effizienz von Wärmepumpen stellt einen wesentlichen Faktor für nachhaltiges und kosteneffizientes Heizen dar. Beschäftigt man sich näher damit, stößt man unweigerlich auf die JAZ (Jahresarbeitszahl) und den CoP (Coefficient of Performance).
Doch was genau sagen diese Kennzahlen aus?
In diesem Artikel klären wir Sie über den Unterschied zwischen JAZ und CoP auf und verraten Ihnen, an welche JAZ eine BAFA-Förderung geknüpft ist.

Was ist die Jahresarbeitszahl (JAZ)?

Die Effizienz einer Wärmepumpe ergibt sich aus dem Zusammenhang zwischen abgegebener Wärme und aufgewendeter Energie. Als Indikator für eben diesen Wirkungsgrad fungiert die sogenannte Jahresarbeitszahl Ihrer Wärmepumpe: Sie beschreibt das Verhältnis zwischen der über einen Zeitraum von 12 Monaten abgegebenen Erzeugungsenergie (Vorlauftemperatur für die jeweiligen Heizkreise sowie Trinkwassererwärmung) und der in einem Jahr aufgenommenen elektrischen Energie. Die JAZ einer Wärmepumpe wird dabei lediglich bei tatsächlichem Heizbetrieb bestimmt und kann deshalb als „praktischer Wirkungsgrad“ angesehen werden.
Eine JAZ von 3 bedeutet beispielsweise, dass Ihr Wärmepumpensystem aus 1 kWh Strom 3 kWh Heizleistung (Verhältnis 1:3) erbringt. Je höher die Jahresarbeitszahl ausfällt, desto effizienter arbeitet Ihre Wärmepumpe.

 

Was ist der Coefficient of Performance (CoP)?

Wie Sie nun wissen, misst die Jahresarbeitszahl die Effizienz Ihrer Wärmepumpe anhand praktischer Bedingungen über einen Zeitraum von einem Jahr. Im Gegensatz dazu gibt der sogenannte CoP den Wirkungsgrad der Wärmepumpe unter Laborbedingungen an und stellt eine Momentaufnahme dar.
Er taucht meistens unter den Spezifikationen im Wärmepumpen-Datenblatt auf und liefert Ihnen als „theoretischer Wirkungsgrad“ einen Anhaltspunkt für die Einschätzung der Effizienz einer Wärmepumpe. Wie für die JAZ gilt auch für den CoP: Je höher die Zahl, desto besser.

 

So ermitteln Sie die Jahresarbeitszahl Ihrer Wärmepumpe

Die JAZ Ihrer Wärmepumpe berechnen Sie ganz einfach, indem Sie die jährlich produzierte Wärmemenge durch den jährlichen Stromverbrauch teilen.

Liegt die Jahresarbeitszahl Ihrer Wärmepumpe bei 3 oder mehr, zeugt dies von einer besonderen Effizienz. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass verschiedene Arten von Wärmepumpen verschiedene Wirkungsgrade aufweisen, was in unterschiedlichen Durchschnittswerten für den CoP und für die JAZ resultiert. Zudem sollte man zwischen Altbauten und Neubauten differenzieren: Ältere Bestandsgebäude stellen aufgrund ihrer Wärmedämmung und ihres Wärmebedarfs beispielsweise höhere Anforderungen an die Wärmepumpe, sodass eine geringfügig niedrigere JAZ als Richtwert gilt.
Für eine gute JAZ Ihrer Wärmepumpe spielen insbesondere die Temperatur der Wärmequelle sowie die Vorlauftemperatur Ihrer Heizung eine Rolle. Bei einer hohen Wärmequellentemperatur in Kombination mit einer tiefen Vorlauftemperatur steigert sich die Effizienz, da die Wärmepumpe nur einen minimalen Temperaturabstand überwinden muss.

 

Expertentipp: Wenn Sie eine Wärmepumpe installieren, kann es Sinn ergeben, zwei zusätzliche Geräte in Ihr Heim zu integrieren: einen Wärmemengenzähler und einen spezifischen Stromzähler für die Wärmepumpe. Während Ihnen letzterer Zugang zu vergünstigten Wärmepumpen-Stromtarifen gewährt, ermöglicht Ihnen der Wärmemengenzähler präzisere Einblicke in die Leistung Ihrer Wärmepumpe.

 

JAZ und BAFA-Förderung: Welche Werte sind Voraussetzung?

Bei der Beantragung einer BAFA-Förderung stellt die Jahresarbeitszahl Ihrer Wärmepumpe ein wichtiges Kriterium dar. Für Altbauten ist die Einhaltung folgender Jahresarbeitszahlen vorgeschrieben [Stand Oktober 2023]:

  •  Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen in Wohngebäuden: 3.8
  • Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen in Wohngebäuden: 3.8
  • Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen in Nicht-Wohngebäuden: 4.0
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen: 3.5
  • Gasbetriebene Wärmepumpen in Wohngebäuden: 1.25
  • Gasbetriebene Wärmepumpen in Nicht-Wohngebäuden: 1.3

Für Wärmepumpenanlagen im Neubau wird generell eine höhere Jahresarbeitszahl gefordert:

  • Elektrisch betriebene Wärmepumpe: 4.5
  • Gasbetriebene Wärmepumpe: 1.5

 

Expertentipp: Aktuelle Luft-Wasser-Wärmepumpen können dank der eingesetzten Inverter-Technik eine bessere Leistungsfähigkeit erzielen und übertreffen somit die notwendige Jahresarbeitszahl von 3.5.

 

Fazit

Sowohl JAZ als auch CoP sind entscheidende Kennzahlen, um zu beurteilen, ob Ihre Wärmepumpe in Bezug auf Verbrauch und Heizleistung optimal performt. Während sich der CoP-Wert immer auf eine spezifische Laborsituation bezieht, stellt die Jahresarbeitszahl Ihrer Wärmepumpe eine realitätsnahe Abbildung der Effizienz im tatsächlichen Heizbetrieb dar. Außerdem kommt der JAZ bei der Beantragung der BAFA-Förderung eine besondere Bedeutung zu: Sowohl für Alt- als auch Neubauten müssen unter anderem bestimmte JAZ-Werte erreicht werden, um die Förderkriterien zu erfüllen.
Es lohnt sich folglich, diese Werte genau im Auge zu behalten.

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